Autor der Seite: Michael Mundt
1. Einleitung
Die Tatsache, dass es in der Welt viel Leid und Ungerechtigkeit gibt, stellt für viele Menschen eine große Barriere auf dem Weg zum christlichen Glauben dar! Es ist eine unleugbare Tatsache, dass in dieser Welt das Böse vorherrscht!
Überall sind die verschiedenen Aspekte des Bösen sichtbar, wie beispielsweise in der belebten Natur: Leid, Tod, Unvollkommenheit, Krankheit, Fresskreisläufe. – In der unbelebten Natur: Erdbeben, Unwetter, Fluten, kosmische Katastrophen. – In der menschlichen Gesellschaft: Ungerechtigkeit, Kriege, Unehrlichkeit, Kriminalität. Aus dieser Tatsache ergibt sich eines der Hauptargumente, die immer wieder gegen Gott und den christlichen Glauben vorgebracht werden:
Wenn es einen all guten und allmächtigen Gott gäbe, dürfte es das Böse und Unvollkommene in dieser Welt nicht geben – dennoch existiert das Böse in der Welt – folglich kann es keinen allmächtigen und all guten Gott geben!
1.1 Es ergeben sich drei Fragen in Bezug auf das Böse
- Ursprung des Bösen (Wie und warum kam das Böse in die Welt?)
- Existenz des Bösen (Warum lässt Gott das Böse gewähren?)
- Die Zukunft des Bösen (Wird das Böse einmal aufhören?)
Gibt es Antworten auf die Frage nach dem Bösen in der Welt? – Wo findet man diese Antworten?
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Bibel die einzige Quelle für gute Antworten ist! Warum? Christen gehen davon aus, dass der Gott, – der diese Welt geschaffen hat, der letztendlich auch für den Status der Welt verantwortlich ist, – der Autor, der Urheber der biblischen Texte ist.
Suchen wir ernstlich nach Antworten auf das Böse, müssten wir eigentlich hier fündig werden! Denn wer kann eine bessere Antwort geben, als allein Gott, dem ja der Zustand unserer Welt angelastet wird. Somit können wir nur hier gute, befriedigende Antworten auf diese Fragen erwarten!
Die verschiedenen, auf menschliche Weisheit gründenden Religionen, Philosophien und Denkmodelle können, wie jeder aufrichtige Sucher erkennen wird, diesbezüglich keine wirklich befriedigenden Antworten geben!
1.2 Bewertung des Bösen aus Sicht des gegenwärtig vorherrschenden Welt- und Menschenbildes:
In einer durch ungerichtete Zufallsprozesse entstandenen Welt kann das Böse als notwendiges Übel erklärt werden (Evolutionslehre). Das Böse wird hier zu einem „schöpferischen“ Faktor. Der naturalistisch-evolutionistische Denkansatz bietet zwar eine Antwort in Bezug auf das Böse an, aber er wird das Böse nicht los und bietet dem Menschen keine Hilfe an, das Leid zu ertragen.
Ein Weltbild, welches letztendlich Sinnlosigkeit lehrt, wird das Böse für den Einzelnen unerträglich machen und ihn nach aufrichtigem Nachdenken in eine ausweglose Verzweiflung führen, es sei denn, er verdrängt die Leid-Frage. Der Atheismus kann auch keine Lösung aufzeigen, wie das Böse beseitigt werden kann. (Aus dieser Sicht kann allenfalls eine Verbesserung der Situation erhofft werden.)
Die von Seiten der atheistischen Weltanschauung aufgezeigte Lösung bezüglich der Leidfrage ist intellektuell, emotional und moralisch destruktiv!
1.3 Bewertung des Bösen aus Sicht der Bibel:
Nur hier bekommen wir befriedigende Antworten in Bezug auf das Böse. Anerkennt man die Aussagen der Bibel als geoffenbartes Wort Gottes, so geben sie uns Antwort auf die Frage nach:
Dem Ursprung des Bösen – Dem Zweck des Bösen – Der Zukunft des Bösen (Sieg über das Böse). Für das „Warum?“ des gegenwärtigen Leidens werden hier gute Antworten angeboten.
Dadurch wird das Leid für den Einzelnen erträglich. Der in der Bibel dargelegte Heilsplan Gottes mit der Menschheit zeigt auf, dass das Böse besiegbar ist und einmal besiegt werden wird! Dadurch wird jedem, der dem Wort Gottes vertraut, Trost und Hoffnung vermittelt!
Der Ursprung des Bösen
Für jeden, der an die Existenz eines persönlichen Gottes glaubt und der Bibel vertraut, ist das Folgende ein Faktum: Gott schuf diese Welt vollkommen und frei von Tod und Leid (Die Bibel, 1. Mose 1,31a). – Gott schuf den Menschen vollkommen und stattete ihn mit einem freien Willen aus („Gottesebenbildlichkeit“ – Die Bibel, 1. Mose 1,27). – Gott ist die Liebe in Person (Die Bibel, 1. Johannes 4,16b). – Er schuf den Menschen als sein Gegenüber – mit dem Wunsch, dass der Mensch aus freien Stücken eine Liebesbeziehung mit seinem Schöpfer aufbaut!
Voraussetzung für echte Liebe ist die vollkommen freie Wahl – die freie Entscheidungsmöglichkeit! – Der freie Wille ist das höchste uns von Gott gegebene Gut!
Durch die von Gott gegebene Freiheit hat der Mensch die Möglichkeit, sich zum Einen frei für Gott – für ein Leben in der Gemeinschaft mit seinem Schöpfer zu entscheiden und er hat die Möglichkeit, sich zum Anderen frei gegen Gott – für ein Leben getrennt von seinem Schöpfer zu entscheiden. Jeder Mensch kann also frei wählen, ob er sein Leben in der Gemeinschaft mit Gott in einer freien Liebesbeziehung führen will oder ob er autonom leben will, also sein eigener Herr sein will.
Der Mensch ist dazu bestimmt, in einer vollkommenen Liebes-Gemeinschaft mit seinem Schöpfer zu leben – das ist der Sinn seines Lebens!
Ein Leben in der Gemeinschaft mit Gott bedeutet: Der Mensch darf und soll Gott lieben mit all seinen von Ihm gegebenen Möglichkeiten (Die Bibel, Matthäus 22,37) und Gott möchte ihn beschenken über seine Möglichkeiten hinaus (Die Bibel, Epheser 3,20)!
Faktum:
Die ersten Menschen gebrauchten die ihnen von Gott geschenkte Freiheit und entschieden sich gegen Gott (Die Bibel, 1. Mose 3 – „Sündenfall“).
Durch die von Gott in die Schöpfung hinein gelegte Freiheit wurde das Böse möglich – dadurch, dass sich die ersten Menschen gegen Gott entschieden, wurde das Böse wirklich!
Gott ist nicht verantwortlich für das Böse! Gott schuf die Möglichkeit der Freiheit – der Mensch gebrauchte diese Möglichkeit der Freiheit durch die seiner Gottesebenbildlichkeit entsprechenden Verantwortungsfähigkeit!
Fazit:
Der Ursprung des Bösen ist in der von Gott aus Liebe in die Schöpfung hinein gelegte Freiheit begründet! Hier entsteht aus menschlicher Sicht ein Dilemma: „Die Liebe Gottes macht das Böse möglich!“ Angesichts dieses intellektuellen Konflikts drängt sich die Frage auf:
Hätte Gott in seiner Liebe und Allmacht das Böse nicht verhindern können? – Hätte Gott eine Welt erschaffen können, in der das Böse nicht möglich ist?
2.1 Alternativen zur bestehenden Welt? – Ist das Böse zu umgehen?
Hätte Gott eine andere, bessere Welt erschaffen können, in der das Böse nicht möglich ist?
Diesbezüglich könnte man folgendermaßen argumentieren:
„Gott weiß alles. Also wusste Gott: Das Böse würde auftreten, sobald er eine Welt mit freien Wesen erschuf. Gott hätte das Böse vermeiden können. Er hätte: – Darauf verzichten können, überhaupt irgend etwas zu erschaffen(Alternative 1). – Eine Welt ohne freie Geschöpfe erschaffen können (Alternative 2). – Freie Geschöpfe erschaffen können, die nicht sündigen würden. (Alternative 3). – Folglich hätte Gott eine Welt erschaffen können, in der es weder das Böse noch eine Hölle gibt.“
Alternative 1:
?? Hätte Gott darauf verzichten können, irgend etwas zu erschaffen ??
Dazu müssen wir uns die Frage stellen: Ist das Nichts besser als irgend etwas? Ist es besser nicht zu existieren als zu existieren? Wir müssen unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass es besser ist zu existieren als nicht zu existieren! Alle Dinge waren vormals von Gott gut erschaffen, und es war gut für sie, zu existieren. Hätte Gott nichts erschaffen, könnte dieses Gute nicht sein! Man kann nicht das Nichts mit dem Etwas vergleichen. Also kann man auch nicht behaupten, dass nichts besser ist als irgend etwas!
>Es ist besser zu existieren als nicht zu existieren!<
Alternative 2:
?? Hätte Gott eine Welt ohne freie Geschöpfe erschaffen können ??
Gott hätte eine Welt erschaffen können, in der es keinen freien Willen gibt, in der nur willenlose Geschöpfe leben, welche garantiert nur den Willen Gottes tun. Doch in einer Welt ohne freien Willen kann es keine echte Liebe geben. In so einer Welt gibt es kein Geschöpf, dass in einer selbst gewählten Beziehung auf Basis der freien Liebe mit seinem Schöpfer lebt.
Aus Sicht der menschlichen Vernunft hat eine Welt ohne freie Geschöpfe keinen Sinn. Eine solche Welt hat keinen moralischen Wert. Eine solche Welt kann keine gute Welt sein – sie ist im wahrsten Sinne des Wortes sinnlos! Eine Welt mit freien, gottesebenbildlichen Geschöpfen ist, auch wenn in ihr das Böse möglich ist, die bessere Alternative im Vergleich zu einer Welt mit unfreien Geschöpfen, vergleichbar mit „programmierten Robotern“.
>Es ist besser, dass ein freier Wille existiert, als dass er nicht existiert!<
Alternative 3:
?? Hätte Gott freie Geschöpfe erschaffen können, die nicht sündigen würden ??
Freier Wille ohne Sünde ist möglich. Eine solche Situation herrschte in der Zeit vor dem Sündenfall für eine begrenzte Zeit. Auch das Leben Jesu auf Erden war sündlos (Die Bibel, Hebräer 4,15) und in der Ewigkeit (im Himmel) wird es ebenso sein (Die Bibel, Offenbarung 21,8+27), weil hier nur Geschöpfe existieren, die sich frei für Gott entschieden haben.
Eine Welt mit freiem Willen ohne Sünde ist zwar möglich, aber es gibt keinen Weg, diese zu garantieren. Wie hätte Gott eine sündlose Schöpfung garantieren können, ohne den freien Willen einzuschränken, welcher Voraussetzung für eine vollkommene Liebesbeziehung ist?
Die vernünftige und logische Folgerung ist: Vollkommener freier Wille macht die Sünde möglich, sie ist nicht vermeidbar! Nur durch einen eingeschränkten oder aufgehobenen freien Willen kann die Sünde verhindert werden!
>Es gibt keine Möglichkeit, eine freie Welt ohne Sünde zu garantieren!<
Ehrliche Frage:
Ist also die gegenwärtige Welt, in der als Preis für die bestehende Freiheit das Leid existiert, die beste Welt, welche unter Berücksichtigung aller Sachverhalte möglich ist? – Hat Gott den besten Weg gewählt?
Wenn Gott in seiner Liebe die vollkommene Freiheit seiner Geschöpfe erhalten will, aber das Böse letztendlich besiegen wird, dann ist diese Welt mit Sicherheit der bestmögliche Weg dahin.
Und genau das teilt Er uns in Seinem Wort, der Bibel mit, dass Er das Böse besiegen und die Menschheit aus dem Dilemma des Leids und der Verlorenheit heraus retten will!
Wir können und sollten Gott vertrauen, dass Er den besten Weg gewählt hat:
Die Freiheit wird dabei bewahrt – jeder kann sich frei für oder gegen Gott entscheiden – und am Ende kann Gott alle, die ihn aus freien Stücken angenommen haben, in einer neuen, ewig bestehenden Schöpfung aufnehmen!
Fazit:
Nach menschlichen Ermessen ist nur eine Welt, in der echte, vollkommene Liebe aufgrund einer bestehenden Freiheit existiert, eine wirklich moralisch gute Welt!
Aus der Bibel, dem Wort Gottes, bekommen wir die gleiche Antwort in Bezug auf die Existenz des Bösen! Darüber hinaus ist die Bibel die einzige Quelle, die uns befriedigende Antworten gibt auf:
Die Notwendigkeit des Bösen in einer gefallenen Welt – und dem zukünftigen Sieg über das Böse, welcher uns von Gott in dem von Ihm geoffenbartem Heilsplan, welcher über das Kreuz Jesu Christi (Erlösungswerk) bis hin zur neuen Welt (Ewigkeit) verheißen wird!
3 Existenz und Zweck des Bösen in einer gefallenen Welt
Warum lässt Gott das durch die Entscheidung der ersten Menschen gegen ihn real gewordene Böse gewähren? Gibt es keine Möglichkeit, das unumgänglich entstandene Böse zu vermeiden? Kann Gott in seiner Allmacht das Böse nicht jederzeit auslöschen?
3.1 Argumentation, um das gegenwärtig bestehende Böse angesichts eines allmächtigen und allguten Gottes zu rechtfertigen:
Wenn Gott das Böse auslöscht, wird dadurch auch die Freiheit ausgelöscht.
Die Freiheit ist das höchste, dem Menschen von Gott gegebene Gut!
Wenn durch ein vollständiges Beseitigen des Bösen auch die Freiheit zerstört wird, wird dadurch automatisch auch die vollkommene Liebe zerstört!
Die vollkommene, freie Liebesbeziehung zu Gott ist der Sinn des menschlichen Lebens!
Fazit:
Somit wäre es aus der Sicht Gottes ein böses Handeln, das Böse einfach auszuschalten, weil dadurch gleichzeitig die Freiheit und die vollkommene Liebe ausgeschaltet wird! – Die einzig mögliche Alternative dazu ist, das Böse bei gleichzeitigem Erhalt von Freiheit und Liebe letztendlich zu besiegen! Und genau dieser Lösungsweg wird uns in der Bibel, dem Wort Gottes, mitgeteilt!
Keine andere Informations-Quelle als die Bibel zeigt uns einen vergleichbar befriedigenden Lösungsweg in Bezug auf das Böse in der Welt auf.
Somit kann der dem Leid ausgesetzte Mensch nur aus dem Wort Gottes Antworten und Trost bekommen! Nur aus den Verheißungen und Zusagen der Bibel kann der Mensch Hoffnung schöpfen: Hoffnung auf ein Ende des Bösen. Nur ein Mensch, der auf Gott – auf Jesus Christus vertraut, kann das gegenwärtig bestehende Leid in rechter Weise bewältigen, weil er von Gott dazu befähigt wird (Die Bibel, Psalm 68,20).
3.2 Der Mensch als Verursacher von Leid
Ist Gott für das gegenwärtige Leid in der Welt verantwortlich zu machen? Nein!
Gott schuf durch die Gabe des freien Willens wohl die Möglichkeit des Bösen, aber der Mensch macht durch seine Entscheidung gegen Gott das Böse wirklich!
Der von Gott getrennte Mensch trägt den Wunsch – den Willen in sich: Unabhängig zu sein – niemandem Rechenschaft geben zu müssen – sich niemandem unterordnen zu wollen – frei und selbstständig handeln zu wollen – alle Probleme aus eigener Kraft lösen zu wollen.
Ergibt sich aus diesem selbstständigen Handeln des Menschen unumgänglich Leid und Unrecht, so hat dieser den Hang dazu, für das aus seinem offensichtlich falschen Handeln resultierende Leid Gott verantwortlich zu machen. „Warum hat Gott das zugelassen?“ – „Gott hätte das verhindern können!“
Die Tatsache, dass ein Mensch, der unabhängig von Gott handelt, immer wieder unmittelbar Leid verursacht, ist ein Beleg dafür, dass der Mensch ohne Gott besser zerstören als aufbauen kann! Der Mensch verfügt über alle notwendigen Voraussetzungen (Intelligenz, Wissen um gut und böse, Vernunft, Kreativität), um eine gute Welt zu schaffen – um viel Leid zu verhindern. Dennoch tut er es nicht – oder er kann es nicht (Die Bibel, Psalm 14,1-3 1.Mose 8,21)!
Von Gott geschenkte wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfindungen werden durch den Menschen immer wieder missbraucht, um destruktiv zu handeln (z. B.: die Entwicklung von Waffen zur Kriegsführung). Alle menschlichen Lehren und Ideen zur Schaffung einer besseren Welt wie der Humanismus und der Kommunismus haben bislang genau darin versagt.
Der Mensch ist selbst der Verursacher von Leid durch: Falsches Verhalten und schlechte Angewohnheiten – Egoismus und Gleichgültigkeit – Hochmut und Überheblichkeit (z.B.: Rassismus) – Unvernunft – Leichtsinn – Habgier!
Die Verantwortlichkeit des Menschen in Bezug auf das Leid:
Der Mensch weiß, was gut und böse – falsch und richtig – konstruktiv und destruktiv ist, daher sollte er sich aus seiner Verantwortung heraus für das Gute entscheiden. Er kann in der Regel vorher wissen, ob sein Handeln Gutes oder Böses bewirkt – („Moralgesetz“ – Die Bibel, Römer 2,14-15).
Der Mensch hat von Gott Lebensregeln bekommen („Die zehn Gebote“ – Die Bibel, 2.Mose 20,1-17). Der Mensch hat die Möglichkeit, durch die ihm gegebene Intelligenz, aus Fehlern zu lernen. Aufgrund der Tatsache, dass der Mensch durch falsches Denken und Handeln Leid verursacht, muss die Frage: „Wie kann Gott das zulassen?“ korrigiert werden. Es muss heißen:
„Wie kann der Mensch das zulassen?“
Fazit:
Der von Gott getrennte und somit gottlos handelnde Mensch ist ein Verursacher von Leid:
Formen des Leids, wie wirtschaftliche und politische Ungerechtigkeit, Ausbeutung, Aggressivität, Folter, Mord, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Ehebruch, Verrat, Sklaverei, Völkermord, Kriege und schlechter Umgang miteinander!
Argumentation in Bezug auf die Allmacht Gottes, von Menschen verursachtes Leid zu verhindern:
Kann und sollte ein allmächtiger und all guter Gott nicht in der Weise in das Weltgeschehen eingreifen, dass falsches und böses Handeln von Menschen verhindert wird?
Antwort:
Wenn Gott durch ein entsprechendes Eingreifen jegliches falsches Handeln der Menschen verhindern oder korrigieren würde, käme dies auf Täuschung heraus! Es würde so der Eindruck entstehen, dass der Mensch auch ohne Gott in der Lage sei, eine gute Welt zu schaffen.
Menschen, die Gott für sich ablehnen, würden unter Verwendung dieser irrigen Annahme in der Weise argumentieren, dass sie Gott nicht benötigen, um Leid zu verhindern – dass ein helfender Gott nicht gebraucht wird. Somit würde ein leidverhinderndes Eingreifen Gottes sicher nicht dazu führen, dass mehr Menschen zum Glauben an Ihn kommen, sondern es würde wohl eher das Gegenteil eintreten: Dass nämlich weniger Menschen oder gar niemand nach Gott fragen – Ihn suchen – umkehren – Seine Hilfe in Anspruch nehmen – Ihn als Herrn und Heiland annehmen würde!
3.3 Gott lässt Leid zu – Sinn und Zweck des Bösen in der gegenwärtigen Welt:
Gott lässt gegenwärtig Böses zu, Dinge, worauf der Mensch keinen Einfluss hat – die er nicht verhindern kann, wie Naturkatastrophen, Krankheiten, Hungersnöte, Ungeziefer (Parasiten), Missbildungen sowie die in der ganzen Schöpfung zu beobachtende Destruktivität (z.B. das „Fressen und Gefressenwerden“).
Argumentation in Bezug auf die Tatsache, dass Gott gegenwärtig Leid zulässt:
Die Welt ist gegenwärtig durch die Sünde von Gott getrennt. – Dieser Umstand entspricht nicht der ursprünglichen Absicht Gottes mit seiner Schöpfung. – Aufgrund der Tatsache des Getrenntseins von Gott befindet sich diese Welt in einem „Ausnahmezustand“, was bedeutet, dass viele Dinge anders laufen, als es ursprünglich von Gott vorgesehen war (Römer 8,20-23; Römer 5,12). In dieser durch die Sünde verursachten Situation ist es in vielen Fällen unumgänglich notwendig, Böses gewähren zu lassen, um dadurch Gutes zu bewirken!
Gott ist nicht der Verursacher von Leid, sondern er lässt gegenwärtig Leid zu, wo er es für unumgänglich notwendig hält!
Wenn Gott Leid zulässt, hat er immer einen guten Grund dafür!
Gott lässt Leid zu, um:
Größeres Leid zu verhindern – um den Menschen aufzuzeigen, dass sich ein Handeln ohne Gott immer destruktiv auswirkt – um dem Menschen aufzuzeigen, dass er ohne Gott auf Dauer nichts Gutes zu Wege bringen kann – dass der Mensch auf Gott angewiesen ist – um die Auswirkung der Sünde vor Augen zu führen – Menschen zur Besinnung und Umkehr zu bringen. (Die Bibel, Psalm 36,2-3; Jesaja 26,9; Jeremia 2,19; Lukas 13,1-5; Römer 1,18-32).
Fazit:
Gott lässt in seiner Liebe Leid in dieser Welt zu, damit wir Menschen dazu motiviert werden, Gott zu suchen (Die Bibel, Apostelgeschichte 17,26-27; Jeremia 29,13-14a) und uns Ihm zuzuwenden und Seine Hilfe in Anspruch zu nehmen!
Gott lässt Leid zu, um uns Menschen aufzuzeigen, dass wir erlösungsbedürftig und auf Ihn angewiesen sind!
Gott lässt Leid zu, weil er alle Menschen liebt und ihnen helfen möchte und zu sich ziehen möchte (Die Bibel, Johannes 12,32)!
Weil Er möchte, dass alle Menschen die Möglichkeit gegeben wird, das ewige Leben durch Jesus Christus zu erlangen (Die Bibel, Hesekiel 18,23; Johannes 3,16)!
Damit allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können (Die Bibel, 1. Timotheus 2,4)!
3.4 Zusammengefasst – Notwendigkeit des Bösen in einer gefallenen Welt:
In dieser von Gott getrennten und gefallenen Welt hat das Böse eine Daseinsberechtigung, ob uns das gefällt oder nicht! Auch wenn dieser Umstand ein Widerspruch zu sein scheint.
Gott muss das Böse in dieser Welt zulassen, weil…
…Er die den Menschen gegebene Freiheit in seiner Liebe nicht einschränken will!
…Er möchte, dass Menschen eine freiwillige Liebesbeziehung mit ihrem Schöpfer eingehen sollen (Die Bibel, Jeremia 31,3)!
…Er deutlich machen will, dass der Mensch auf Gott angewiesen ist – ohne seinen Schöpfer nichts Gutes bewirken kann (Die Bibel, Johannes 15,5)!
…Er möchte, dass alle Menschen umkehren und sich hilfesuchend an Ihn wenden (Die Bibel, Jesaja 45,22)!
…Er möchte, dass jeder Mensch sich von Gott retten lässt und ewiges Leben bekommt (Die Bibel, Titus 2,11)
Dabei müssen wir uns vor Augen halten, dass das meiste Leid unmittelbar durch den Menschen selbst verursacht wird und er auch voll verantwortlich dafür ist (Die Bibel, Psalm 14,1-3; Jeremia 2,19)!
Wohl dem, der sich von Gott aus dieser verlorenen, leidbehafteten Welt heraus retten lässt – Seine Hilfe in Anspruch nimmt – Ihn zum Herrn über sein Leben bestimmt
(Die Bibel, Johannes 1,12-13; Johannes 3,3-6; Johannes 3,36a)!
Wohl dem, der in seinem Leben auf Gott vertraut und mit Ihm lebt und sich von Ihm dazu befähigen lässt, Gutes zu tun und so für andere zum Segen wird
(Die Bibel, Matthäus 25,35-40)!
Und genau das geschieht auch gegenwärtig überall in der Welt! Viele Menschen kommen aufgrund des Leids in der Welt zu Gott – zu Jesus und nehmen Ihn als ihren Herrn und Retter an!
Mein Gebet ist, dass noch viele Menschen, motiviert durch das sie umgebene Leid, umkehren und sich von Gott retten lassen!
4 Verheißung Gottes: Das Böse wird enden!
Nachdem wir uns bewusst gemacht haben, dass Gott das Böse nicht einfach ausschalten kann, weil Er das größte uns gegebene Gut: Die Freiheit und die daraus resultierende vollkommene Liebe nicht zerstören will, stellt sich nun die Frage, wie die Zukunft für diese Welt aussieht.
Muss das Böse für immer weiter bestehen oder hat Gott einen Plan, wie das Böse dennoch irgendwann beseitigt werden kann?
Nur in Gottes Wort, der Bibel, bekommen wir eine befriedigende Antwort auf den Zukunftsaspekt des Bösen! Alle menschlichen Lehren und Philosophien können uns in diesem Fall nicht weiter helfen!
In der Bibel teilt Gott uns mit, dass Er, wenn auch das Böse nicht einfach ausgeschaltet werden kann, Er doch vorhat, das Böse letztendlich zu besiegen! Und genau das ist die gute Botschaft, die die Bibel enthält!
Der in der Bibel dargelegte Heilsweg Gottes mit uns Menschen beinhaltet auch den Plan Gottes, das Böse zu besiegen!
In dem sogenannten „Ur-Evangelium“ am Beginn der Menschheitsgeschichte (Antwort Gottes auf die Entscheidung der ersten Menschen gegen Gott, Die Bibel, 1.Mose 3,15) kündigt Er seine Absicht an, einen Ausweg zu schaffen, der allen Menschen, sofern sie sich für Gott entscheiden, zu Gute kommen wird (Die Bibel, Johannes 3,16 ; Titus 2,11).
Dass Er ihnen aus der Misere des Getrenntseins von Gott und der daraus resultierenden Verlorenheit heraus helfen wird! An dieser Stelle beginnt denn auch der Kampf gegen das durch den Ungehorsam der ersten Menschen entstandene Böse.
Fazit:
Das große Ziel Gottes – Die Schaffung einer neuen Welt – frei vom Bösen:
In der Bibel verheißt Gott, dass Er eine neue Welt schaffen wird, in der es kein Leid und keine Ungerechtigkeit mehr geben wird (Die Bibel, Offenbarung 21,1-4)!
Gott spricht:
„Siehe, ich mache alles neu!“
(Die Bibel, Offenbarung 21,5)
Dies ist ein klares und deutliches Versprechen Gottes, dass Er das Böse besiegen wird, indem Er alles neu macht!
Die Antwort auf das Böse in der Welt ist das Evangelium von Jesus Christus!
Die Botschaft vom Kreuz!
5 Warum lässt Gott das zu? – Eine Argumentationshilfe angesichts des Bösen in der Welt
Im Nachfolgenden werden Argumente aufgeführt, die sich gut im Rahmen der Diskussion um das Böse in der Welt angesichts eines „allmächtigen und allguten Gottes“ (Theodizee-Frage) gebrauchen lassen!
Das Argument der Alternative zu Gott:
Eine Welt voller Leid und kein Gott – das bedeutet:
Eine Welt voller Leid und keine Hoffnung, keine Hilfe, kein Ende des Leids!
Das Böse ist eine unleugbare Tatsache! – Wer die Existenz eines liebenden und allmächtigen Gottes aufgrund des Leids in der Welt verneint, muss sich fragen: „Wie lautet die Alternative?“ In einer Welt ohne Gott gibt es in all dem uns umgebenden Leid keine Hoffnung auf Hilfe und einem Ende des Leids. In diesem Fall wäre die einzige Alternative, dass der Mensch selbst das Böse beseitigt bzw. verhindert. Doch die Erfahrung zeigt, dass der Mensch in Bezug auf die Beseitigung des Bösen immer wieder versagt! – Wenn hingegen Gott trotz des Bösen existiert, haben wir die Hoffnung, dass das Böse einmal besiegt wird!
Und genau diese Botschaft beinhaltet die Bibel, das Evangelium!
Fazit:
Es macht keinen Sinn, die Existenz eines allmächtigen und all guten Gottes angesichts des Bösen abzulehnen – es ist sinnvoller, gerade im Leiden nach Ihm zu suchen und seine Hilfe zu erbitten, Antworten zu erbitten!
Das Argument der Bestimmung des Menschen zur Gemeinschaft mit Gott:
Mensch und Gott gehören zusammen – ist der Mensch auf sich gestellt, gelangt er ins Elend!
Der Mensch ist dazu geschaffen, dazu bestimmt, um in einer ungetrübten Gemeinschaft mit seinem Schöpfer zu leben! Nur mit Gott kann der Mensch eine gute Welt ohne Leid verwirklichen! Die freie Entscheidung des Menschen gegen Gott, das menschliche Bestreben, alles in eigener Regie zu meistern und zu gestalten, führt unweigerlich zum Leid!
Das Argument der vollkommenen Freiheit und vollkommenen Liebe:
>Ein vollkommen liebender Gott möchte vollkommene Liebe von seinen Geschöpfen – vollkommene Liebe erfordert vollkommene Freiheit – vollkommene Freiheit macht das Böse möglich und eine von Seiten der Geschöpfe missbrauchte Freiheit macht das Böse wirklich!<
Das Argument der Verantwortlichkeit des Menschen:
Nicht: „Wie kann Gott das zulassen?“ sondern:
„Wie kann der Mensch das zulassen?“
Der von Gott getrennte Mensch ist ein Verursacher von Leid! Der Mensch ist dazu in der Lage, zwischen Gut und Böse – richtig und falsch zu unterscheiden (Moralgesetz; Die Bibel, Römer 2,14-15). Der Mensch wurde von Gott mit Intelligenz und Kreativität ausgestattet, um Gutes zu schaffen und Leid zu verhindern. Aufgrund der von Gott gegebenen Voraussetzungen ist der Mensch für das unmittelbar von ihm verursachte Leid voll verantwortlich!
Das Argument der Täuschung:
Gott kann Leid verhindern! Gott möchte helfen!
Doch Gott möchte niemanden täuschen!
Ein allmächtiger Gott kann doch von Menschen verursachtes Leid verhindern! Kann er das? Ja! Wäre das richtig? Nein!
Würde Gott alles Leid verhindern, würden Menschen glauben, dass sie „alles im Griff haben“. Gott würde durch ein solches Handeln auch verhindern, dass Menschen Ihn suchen – seine Hilfe in Anspruch nehmen. Denn der im Herzen hochmütige Mensch würde in diesem Fall ausrufen: „Wir brauchen Gott nicht!“
Das Argument des „Ausnahmezustandes“ einer gefallenen Welt:
In einer Welt voller Leid ist es oft unumgänglich, dass Gott durch zugelassenes Leid noch mehr Leid verhindert!
In einer von Gott getrennten Welt, in der Sünde vorherrscht, gelten andere Gesetze, als in der ursprünglichen, vollkommenen Schöpfung. Die von Gott getrennte Welt befindet sich in einem „Ausnahmezustand“, was bedeutet, dass Gott oft Leid zulassen muss, um dadurch schlimmeres Leid zu verhindern oder auch Gutes dadurch zu bewirken. Darüber hinaus will Gott dem Menschen aufzeigen, in welch einer desolaten Situation er sich befindet, damit er nach Gott sucht und sich von Ihm retten lässt!
Das Argument der Unfähigkeit des Menschen, das Handeln Gottes richtig zu beurteilen:
Der begrenzte Mensch ist nicht fähig, das Handeln eines unbegrenzten Gottes richtig zu beurteilen!
Wir können als endliche Menschen mit endlicher Weisheit nicht darüber urteilen, ob ein unendlicher Gott mit unendlicher Weisheit, der das ganze Weltgeschehen von Anfang bis Ende im Blick hat, falsch oder richtig handelt (Die Bibel, Jesaja 55,8-9). Wenn Gott Böses zulässt (auch im persönlichen Leben eines Christen), hat er immer einen Grund dafür. Von Gott zugelassenes Leid bewirkt langfristig immer etwas Gutes, wo wir Menschen es jetzt noch nicht erkennen können. Deshalb müssen wir Gott darin vertrauen, dass er nicht grundlos Böses zulässt.
Das Argument des Kreuzes:
Gott setzt sich selbst dem Leid aus: Jesus ist die Antwort Gottes auf das Leid der Welt! Alles Leid der Welt mündet am Kreuz auf Golgatha!
Gott hat die Menschheit in ihrem Leid nicht im Stich gelassen, sondern er ist selbst in das Leid dieser Welt hinein gekommen. Er hat durch seinen Sohn Jesus Christus selbst gelitten, als er zur Erlösung der Menschheit am Kreuz starb (Die Bibel, Philipper 2,5-11)!
Soli Deo Gloria!