Gibt es Widersprüche in der Bibel?
Gibt es Widersprüche in der Bibel?

Gibt es Widersprüche in der Bibel?

Autor dieser Seite: Michael Mundt

Februar 2022

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Meinung von Fachleuten:

Norman Lee Geisler, ausgezeichnet von mehreren Universitäten in den wissenschaftlichen Disziplinen Philosophie und Theologie, bekannter Apologet und Bibelkenner sagt folgendes zur Frage, ob die Bibel Widersprüche enthält:

„Kritiker, die solche Einwände vorbringen, verletzen konstant einen der 17 Grundsätze der Exegese, in dem sie beispielsweise da-von ausgehen, dass das nicht Erklärte auch nicht erklärbar ist. [….] Ich würde im Zweifelsfall zu Gunsten der Bibel entscheiden, weil ich bei den 800 Aussagen (!), die ich untersucht habe, nicht einen einzigen Fehler gefunden habe, aber ich habe bei den Kritikern eine Menge Fehler und Irrtümer entdeckt. Nachdem ich mich 40 Jahre lang eingehend mit der Bibel beschäftigt habe, kann ich nur zu dem Schluss gelangen, dass all jene, die meinen, Fehler in der Bibel entdeckt zu haben, nicht all zu viel Bibelkenntnis haben – ja, dass sie viel zu wenig über die Bibel wissen!“

 

Falsches Vorgehen beim Bibelstudium?

Es ist eine Tatsache, dass die Bibel Aussagen enthält, die bei erster Betrachtung schwierig zu verstehen sind. Diese Aussagen gleich als Irrtümer einzuordnen, ist ein falsches Vorgehen. Richtig ist es hingegen, die fraglichen Texte im Licht anderer Stellen in der Bibel zu betrachten, um die Texte recht verstehen zu können und um vermeintliche Widersprüche zu beseitigen. Der Kirchenvater Augustinus (345 – 430 n. Chr.) schrieb dazu:

»Wenn uns irgendein offensichtlicher Widerspruch in der Bibel in Verwirrung bringt, dann sollten wir nicht sagen: Der Schreiber dieses Buches hat einen Fehler gemacht. Nein, dann sollten wir sagen: Entweder befindet sich in der Handschrift ein Fehler, oder es handelt sich hierbei um einen Übersetzungsfehler, oder ich habe ein Verständnisproblem«.

Die Behauptung, die Bibel enthalte Fehler, resultiert aus einer menschlichen Fehlinterpretation biblischer Inhalte!

 

Richtiges Vorgehen:

Nur unter Berücksichtigung des gesamten Textes einer Aussage (Kontext) und anderer Texte in der Bibel, die den gleichen Sachverhalt behandeln (Parallelstellen), kann die Bibel richtig verstanden werden!
Die Tatsache, dass eine biblische Aussage erst unter Berücksichtigung des gesamten Textzusammenhanges und auch der entsprechenden Parallelstellen richtig beurteilt werden kann, wird von vielen Bibelkritikern nicht oder unzureichend beachtet!

Praktisches Beispiel – die 4 Evangelien:

Bei den in der Bibel, im Neuen Testament, enthaltenden Evangelien handelt es sich um Augen- und Ohrenzeugenberichte der Taten und Reden Jesu, als Er auf der Erde wandelte. Diese vier Evangelien enthalten weitgehend die gleichen Berichte, aber jeweils aus einer anderen Perspektive und unter Berücksichtigung anderer Schwer-punkte und Details. Dadurch ergänzen und vervollständigen sie sich gegenseitig in ihren Schilderungen der historischen Ereignisse!

Vorgehen in der heutigen Justiz:

Bei der Wahrheitsfindung in einem Gerichtsverfahren werden Zeugenaussagen, die sich auf das gleiche Ereignis beziehen, gerade dann als zuverlässig angesehen, wenn sie sich in den Details unterscheiden! Wenn sich die Zeugenaussagen in allen Punkten zu sehr gleichen, deutet dies aus Sicht der Justiz auf eine Absprache einzelner Zeugen hin!

Genau übereinstimmende Zeugenaussagen sind immer suspekt und haben aus Sicht der heutigen Justiz geringe Glaubwürdigkeit!

 

Enthält die Bibel wissenschaftlich unkorrekte Beschreibungen von Vorgängen in der Natur?

Die Bibel wurde in einer allgemeinverständlichen „Alltagssprache“ verfasst, da-mit sie von allen Menschen zu jeder Zeit verstanden werden kann! Wenn die Bibel zum Beispiel in Psalm 19,5-7 davon spricht, dass „die Sonne ihre Bahn über den Himmel durchläuft“, beschreibt sie dieses Ereignis aus der Perspektive des menschlichen Betrachters, was eindeutig besser zu verstehen ist, als wenn man diesen Vorgang des „Sonnenumlaufs“ in einer korrekten, wissenschaftlichen (astronomischen) Sprache beschreiben würde!

 

Gleichnisse in der Bibel:

Es ist zu berücksichtigen, dass in der Bibel, besonders in den Evangelien, viele Gleichnisse enthalten sind, in denen ein bestimmter Sachverhalt durch eine bildliche Darstellung (Allegorie) besser verständlich gemacht wird. Gerade Jesus Christus benutzte diese Methode der allegorischen Darstellung wichtiger Lehraussagen mit dem Ziel, dass alle und jeder Seine Verkündigung gut verstehen und behalten konnte!

 

Möglichkeit von Fehlern durch die Überlieferung?

Die Texte der Bibel wurden im Laufe der Zeit immer wieder kopiert (abgeschrieben), damit sie erhalten bleiben. Durch dieses von Menschen durchgeführte Kopieren der biblischen Schriften haben sich, trotz größter Sorgfalt, immer wieder kleine Fehler eingeschlichen. So wurden z.B. Zahlenangaben nicht korrekt weitergegeben oder einzelne Buchstaben und auch einzelne Wörter ausgelassen.
Doch niemals wurde auch nur eine Aussage innerhalb der Bibel durch solche Kopierfehler so entstellt, dass ihr Inhalt nicht mehr zu verstehen wäre!

Die Bibel wurde im Ganzen gesehen zuverlässig überliefert!

Die Forschung belegt eindeutig, dass uns die Bibel über die Jahrhunderte hinweg in ihren Lehrinhalten und historischen Aus-sagen unverändert überliefert wurde. In verschiedenen Höhlen bei Qumran wurden die „Schriftrollen vom Toten Meer“ entdeckt. Es handelt sich hier um eine Bibliothek der jüdischen Glaubensgemeinschaft der „Essener“, in der auch fast alle Bücher des Alten Testamentes enthalten sind. Diese Funde haben den Beweis erbracht, dass uns die Texte der Bibel trotz kleiner Fehler über einen Zeitraum von ca. 2100 Jahren mit großer Genauigkeit überliefert wurden. Somit haben wir heute die gleichen Texte vor Augen, wir sie ursprünglich von den biblischen Verfassern unter „Leitung des Heiligen Geistes“ niedergeschrieben wurden!

 

Verschiedene Heilslehren in der Bibel?

Im Alten Testament wird gelehrt, dass durch ein genau vorgeschriebenes Opferritual Sünden gesühnt (zugedeckt) werden – im Neuen Testament wird dagegen gelehrt, dass allein durch den Glauben an Gott Menschen gerechtfertigt werden, Schuld ausgetilgt wird. – Zwei sich widersprechende Wege zur Erlösung? – Der in der Bibel beschriebene Heilsweg enthält eine sogenannte „fortschreitende Offenbarung“! In dem im Alten Testament beschriebenen symbolischen Opferritus zur Sühnung von Sünde und Versöhnung zwischen Mensch und Gott wird das spätere, vollkommene Opfer von Jesus Christus am Kreuz zur Vergebung der Sünden „vor geschattet“ (darauf hingewiesen).Dem von Gott er-wählten Volk Israel wurde durch die genauen Opfervorschriften deutlich gemacht, dass der von Gott getrennte Mensch Erlösung braucht – das etwas getan werden muss, damit der Mensch wieder vollkommene Gemeinschaft mit seinem Schöpfer haben kann. Und genau das hat Gott in Seinem Sohn Jesus Christus vollbracht und so den ursprünglichen Opferdienst überflüssig gemacht!

 

Fazit:

Eine gründliche Forschung führt immer zu dem Resultat,
dass die Bibel in ihren Aussagen exakt und zuverlässig ist!

 

Soli Deo Gloria!

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