Autor der Seite: Michael Mundt
Eine Barriere auf dem Weg zum christlichen Glauben stellt das schlechte Zeugnis von Christen dar! Es ist eine traurige Tatsache, dass Christen oft nicht so leben, wie sie sollten. Dass sie das, was sie glauben und vertreten, nicht in die Tat umsetzen. Des weiteren ist es eine Tatsache, dass in der Vergangenheit durch Angehörige der Kirche viel Unrecht geschehen ist.
So trägt die Kirchengeschichte mit ihren vielen dunklen Kapiteln mit dazu bei, dass heute viele Menschen vom christlichen Glauben nichts halten und mit der Kirche nichts zu tun haben wollen. Glaubenskriege, Inquisition, Zwangschristianisierung und Menschenrechtsverletzungen aller Art sind Bestandteile der Kirchengeschichte!
Mit dieser Tatsache müssen wir uns auseinander setzen!
Bis in die Gegenwart hinein handeln Angehörige der Kirche falsch und werfen dadurch ein schlechtes Licht auf das Christentum. Angefangen vom Missbrauch Schutzbefohlener in kirchlichen Einrichtungen bis hin zum falschen Gebrauch anvertrauter Gelder durch „kirchliche Würdenträger“.
Eine Umfrage in den USA unter bekennenden Christen hat folgendes ergeben:
Innerhalb der letzten 30 Tage haben sie…an einem Glücksspiel teilgenommen – etwas genommen, was ihnen nicht gehört – einen Hellseher aufgesucht – reichlich Alkohol getrunken – eine illegale Droge genommen – bewusst gelogen – sich an jemanden gerächt (Böses mit Bösem vergolten) – hinter dem Rücken anderer schlecht über sie geredet – Pornografie konsumiert – außerehelichen sexuellen Kontakt gehabt – waren an einer gewalttätigen Auseinandersetzung beteiligt!
Kann man angesichts der Tatsache, dass Christen falsch handeln und dass die Kirche in ihrer Geschichte viel Schuld aufgehäuft hat, einem vernünftig denkenden Menschen das Christentum als wahr und gut hinstellen?
Viele Menschen kommen heute aufgrund des schlechten Zeugnisses von Seiten der Kirche zu folgender, intellektueller Schlussfolgerung:
„Christen sind keine besseren Menschen und die Kirche hat in der Vergangenheit viel Schaden angerichtet – folglich kann die hinter der Kirche stehende Lehre des Christentums nicht wahr und gut sein!“
Was hat Jesus Christus, auf welchem die Kirche ja zurück geht, zu der Frage der Glaubwürdigkeit des Christentums zu sagen?
1 Unterscheidung von wahrem und falschem Christentum
1.1 Definition von wahrem Christentum
„Seht euch vor, vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“
Die Bibel, Matthäus-Evangelium 7,15-20
In diesem Text spricht Jesus von „falschen Propheten„, „guten und faulen Bäumen“ und „guten und faulen Früchten„. Was will Jesus damit ausdrücken, wenn er von „guten und faulen Bäumen“ spricht?
Er will damit deutlich machen, dass wir zwischen wirklichen und falschen Jüngern Jesu – zwischen ehrlichen Christen und Heuchlern unterscheiden müssen!
Woran können wir gemäß Jesu Worten echte Christen von falschen Christen unterscheiden? Jesus spricht in diesem Fall von „guten und faulen Früchten“ und meint damit die Werke, die ein Mensch tut.
1.2 Definition falschen Christentums
„Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“
Die Bibel, Matthäus-Evangelium 7,21:
Welches Unterscheidungsmerkmal zwischen wahren und falschen Christen gibt Jesus Christus hier an?
Wirkliche Christen tun den Willen Gottes – Schein-Christen sprechen wohl von Gottes Wort, aber tun nicht seinen Willen.
Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan?
Die Bibel, Matthäus-Evangelium 7,22:
Was für einen Sachverhalt beschreibt dieser Text? Dass viele Menschen im Namen Gottes Zeichen und Wunder tun und somit den Eindruck vermitteln, sie währen wirkliche Christen.
Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!
Die Bibel, Matthäus-Evangelium 7,23
Was sagt Jesus Christus über diese scheinbaren Christen? Dass Er sie nicht kennt! Schlussfolgerung aus dem gesamten Text in der Bibel, Matthäus 7,21-23: Nicht alle Menschen, die den Namen Gottes in den Mund nehmen – Jesus ihren Herrn nennen – Zeichen und Wunder tun, sind wirkliche Jünger Jesu, weil sie ihren vermeintlichen Herrn weder kennen noch lieben!
An einer anderen Stelle in der Bibel, Matthäus 23,1-36, wendet sich Jesus gegen die damalige jüdische Geistlichkeit – gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten. Er bezeichnet sie als „Heuchler“, weil sie nicht das tun, was sie sagen – sich selbst nicht an das halten, was sie lehren. Hier hält Jesus uns ein Hauptmerkmal falschen Christseins vor Augen: Die Heuchelei!
Fazit
Falsches Christentum – ein Scheinchrist zeichnet sich dadurch aus, dass er Jesus Christus nicht kennt – Ihn nicht liebt – Gottes Willen wohl kennt, aber nicht tut!
Durch Gottes Wort ist uns nun deutlich geworden, dass es zwei Kategorien von Christen gibt, dass es „echte und falsche Propheten“ – „Gute und faule Bäume“ – echte und falsche Christen gibt und dass wir zwischen wahren Jüngern Jesu und solchen Menschen unterscheiden müssen, die sich Christen nennen und so den Namen Jesu missbrauchen!
2 Definition des Begriffs „Kirche“
Bedeutung des Begriffes „Kirche“:
Eine Ableitung vom altgriechischen Wort „kyrios„. Dieser Begriff steht für „Herr“, aber auch für „Gott“ und „Christus“. Des Weiteren kann „Kirche“ auch vom griechischen „kyriakos“ abgeleitet werden, was soviel bedeutet, wie „dem Herrn gehörig“.
Wir müssen uns vor Augen halten, dass es aus Sicht der Bibel und in den Augen Gottes zwei Kategorien von Kirche gibt:
Zum Einen
die Kirche, wie sie von der Bibel her zu verstehen ist: Die wahre, authentische Gemeinde Jesu Christi, zu der alle Menschen gehören, die Jesus kennen und lieben – die den Willen Gottes tun und die einmal im Himmel sein werden!
Zum Anderen
die Kirche, wie sie von Menschen verstanden und definiert wird, zu welcher als Institution neben wahren Christen auch viele gehören, die keine wirkliche Beziehung zu Gott haben – die sogenannte „Weltliche Kirche“ – zu der auch Menschen gehören, die Gott nicht lieben und nicht Seinen Willen tun – und somit nur dem Namen nach Christen (Namenschristen) sind.
Fazit
Kirche ist nicht gleich Kirche – Christentum ist nicht gleich Christentum!
Eine Kirche, die von Menschen geschaffen wurde, welche keine Verbindung zu Gott haben und die auch von eben solchen Menschen beherrscht wird, kann nichts Gutes hervor bringen! Jesus sagt, dass der Mensch ohne Gott nichts tun kann, was zum Bau Seiner Gemeinde beiträgt. Dass nur Menschen, die Gott kennen, lieben und Ihm gehorchen, Gutes hervor bringen können! Ein Christentum, eine christliche Botschaft, die von Menschen verändert wurde, kann eben nicht das hervor bringen, was allein Gott und sein unverfälschtes, lebendiges Wort bewirken kann!
Allein durch das Handeln von falschen Christen ist das Christentum in ein schlechtes Licht geraten und die Kirche und ihre Geschichte mit so vielem Negativem belastet worden!
Niemand war klarer gegen Heuchelei, Grausamkeit und jedes böse Handeln als Jesus selbst!
Jeder, der all das Böse, das von Seiten der Kirche geschehen ist, anprangert und verurteilt, hat Jesus auf seiner Seite!
Bei Gott gelten andere Maßstäbe und er hat eine andere Vorstellung von Kirche als sie viele Menschen haben.
Zu der von Ihm anerkannten Kirche gehören Menschen, die Gott kennen und sich von Ihm für ein gutes und vorbildliches Leben ausrüsten lassen – Menschen, die zwar auch nicht vollkommen sind, die sich aber im Vertrauen auf Gott von Ihm korrigieren lassen! Und solche Menschen hat es in der ganzen Kirchengeschichte auch gegeben.
Nun ist es eine traurige Tatsache, dass die weltliche Geschichtsschreibung solche wahren Christen, welche nach dem Willen Gottes lebten, kaum berücksichtigt und erwähnt hat. Deswegen wissen wir heute so wenig über all das Gute, was von Seiten der wahren Kirche geschehen ist.
Überall in der Welt bezeugten und bezeugen viele Menschen die ganzen Kirchengeschichte hindurch bis in die Gegenwart hinein durch ihre Lebensführung, dass sie zur wahren Kirche Jesu gehören, dass sie authentische Vertreter des Christentums sind!
3 Die Verantwortung wahrer Christen der Gegenwart gegenüber der Welt
Es ist eine Tatsache, dass auch wirkliche, gläubige Christen immer wieder Dinge tun, die in den Augen Gottes und auch aus menschlicher Sicht falsch sind. Da auch ein wirklicher Christ, also jemand, der in einer wirklichen Beziehung zu Gott, zu Jesus steht, immer noch einen freien Willen hat, kann er weiterhin sündigen und so mit Dinge tun, die ein schlechtes Licht auf das Christentum werfen. Solche Menschen werden durch das Wort Gottes dazu aufgefordert, ihre Schuld einzugestehen – von ihren falschen Wegen umzukehren und sich erneut dem Willen Gottes zu unterstellen, womit sie dann ein gutes Beispiel geben und sich nach außen glaubwürdig darstellen.
Fazit:
Wo Menschen getrennt von Gott handeln, kommt immer etwas Schlechtes heraus!
Dies ist besonders fatal, wenn solche Menschen sich als „Christen“ bezeichnen und dadurch ein schlechtes Licht auf das Christentum und den Namen Jesu Christi werfen!
Soli Deo Gloria!
Siehe auch Beitrag: Die Gaben des Christentums
Traktat zu diesem Thema zum Weitergeben „Kirche-Nein Danke?“